Chika Inaoka, die Frühlings-Stipendiatin 2025 der Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis e.V. trat Mitte Januar ihre dreimonatige Residenz im Kommandantenhaus Dilsberg an. Am Dienstag den 21. Januar 2025 fand die offizielle Begrüßung der Pianistin durch Geschäftsführer Ulrich Bäuerlein in den historischen Räumlichkeiten des Kommandantenhauses Dilsberg statt.
Chika Inaoka ist in Kobe, Japan, geboren und aufgewachsen, sie spielt bereits seit ihrem 3. Lebensjahr Klavier. Die Begeisterung für das Instrument kam durch ihre ältere Schwester. „Ich fand es schon immer sehr faszinierend und meine Eltern erzählen bis heute, dass ich schon mit zwei Jahren ständig ans Klavier wollte.“, berichtet die Konzertpianistin mit einem Schmunzeln und in fließendem Deutsch.
Am Musikgymnasium in Kyoto belegte sie als Zweitfach Gesang, wobei sie auch erste Deutschkenntnisse erwarb. Sie erinnert sich lachend: „Ich habe singend Deutsch gelernt.“ Nach ihrem Abschluss am Gymnasium begann sie ein Bachelorstudium an der Musikhochschule in Tokio. Ihre dortige Professorin empfahl ihr damals ein Studium in Deutschland. Der Pianist und Präsident der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim, Professor Rudolf Meister war es schließlich, der sie im Rahmen eines Meisterkurses, den er in Japan gab, überzeugte, nach Mannheim zu kommen.
Chika Inaoka studierte von 2000 bis 2005 in der Klasse von Professor Meister und Ok-hi Lee und schloss ihren Master als auch ihr Konzertexamen dort ab.
Schon während ihrer Schulzeit und späteren Studium begeisterte sich Chika Inaoka für die Werke Mozarts und hat sich inzwischen zu einer gefragten Mozartinterpretin entwickelt. So nahm sie u. a. bisher insgesamt drei Alben mit Mozartwerken auf.
Seit 2005 arbeitet sie an der Musikhochschule Showa in Kanagawa und gibt zudem regelmäßig Konzerte als Solokünstlerin und als Kammermusikerin. Sie gewann bereits mehrere nationale und internationale Preise und Stipendien. Im Gespräch berichtet Chika, dass es Musikerinnen und Musiker in der heutigen Zeit nicht immer einfach hätten, ihren Platz zu finden und auch sie gerade zu Beginn des Studiums Zweifel hatte, ob sie gut genug sei oder ob sie sich mit der Musik wirklich eine Zukunft aufbauen könne. Nichtsdestotrotz hat sie es geschafft und erklärt: „Musik ist für mich mehr als nur ein Beruf, ich kommuniziere über die Musik.“ Das tut sie am liebsten mit anderen gemeinsam, wie ihre Liebe zur Kammermusik zeigt. Heute ist sie froh und dankbar über ihr Zeit in Mannheim, „Gerade die Zeit in Deutschland hat mich sehr gestärkt und mir gezeigt, dass es sich lohnt weiter zu machen und an mich zu glauben.“
Ihre Offenheit für Neues drückt sich auch in ihrer Hinwendung zu Neuer Musik aus und auch Filmmusik hat es ihr angetan. Stolz erzählt sie, dass sie bereits die Musik für einen japanischen Film einspielen durfte, der mit dem ersten Preis bei einem internationalen Wettbewerb ausgezeichnet wurde.
Auch die Filmmusik hat es ihr angetan. Neben der Musik ist das Kochen ihre Leidenschaft, der sie in ihrer Freizeit nachgeht. Dabei kocht sie gerne Gerichte aus aller Welt. „Das Kochen hat für mich etwas Entspannendes, so bekomme ich den Kopf frei.“
Während ihres Aufenthalts auf dem Dilsberg, wird sie nicht nur in der Region Konzerte geben, sondern auf Einladung der Mozartgesellschaft auch in Chemnitz sowie in Berlin. Sie möchte sich während ihrer Zeit auf dem Dilsberg vor allem auf Werke Mozarts, zeitgenössische Komponisten sowie die Kreisleriana Robert Schumanns fokussieren.
Für den Abschlussabend ihrer Dilsberg-Zeit, am Freitag, den 4. April um 19.30 Uhr, im Kommandantenhaus, hat sich Chika Inaoka etwas Besonderes einfallen lassen. Auf dem Programm stehen Werke Mozarts (einschließlich einer Eigenkomposition) und Schumanns sowie ein eigens für sie komponiertes Werk, „Ramlossa auf dem Berg“, des japanischen Komponisten Sho Ueda.
Bereits seit 1997 vergibt die Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis e.V. jährlich bis zu vier Stipendien in den Bereichen Bildende Kunst, Musik oder Literatur an Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt, die bis zu drei Monate auf dem Dilsberg residieren sowie an neuen Projekten arbeiten.
Pressestimme zum Werkstattkonzert:
Frühjahrsstipendiatin Chika Inaoka: Klassik trifft zeitgenössische Fantasie – Dilsberg
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